Mittwoch, September 15, 2010

Was kuckst du!?

Beim Eye-Tracking geht es darum, wie Ihr die Umgebung mit euren Augen wahrnehmt. Mittels technischer Gerätschaften werden die Augenbewegungen beziehungsweise die Blickrichtung einer Person aufgezeichnet und ausgewertet. Im Detail geht es darum, wohin der Blick eines Probanden als erstes bei der Betrachtung seiner Umgebung geht, wie schnell dieser von einem Punkt zum nächsten wandert, wie lange sein Blick auf den jeweiligen Punkten bestehen bleibt oder welche Bereiche im Blickfeld nur überflogen und welche intensiv fokussiert werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Was sich zunächst theoretisch anhört, erlebt Ihr nahezu täglich in der Praxis. Sei es bei einem TV-Spot, dem Besuch einer Internetseite oder während des Autofahrens. Ständig scannt Euer Auge die Umgebung ab, wobei Ihr stets versucht, zunächst die wichtigsten Aspekte in Augenschein zu nehmen. Mit einem Eye-Tracker können diese Augenbewegungen im Detail nachvollzogen werden, weshalb diese Untersuchungsmethode vor allem in der Marktforschung genutzt wird.

Aber auch an den Universitäten hat das Eye-Tracking seinen festen Platz. Ein Beispiel dafür sind Untersuchungen hinsichtlich der Gestaltungen von Inter- oder Intranet-Seiten (was nimmt der User als erstes auf der Seite wahr?). Auch ist es möglich, Eye-Tracking-Experimente mit sprachwissenschaftlichem Hintergrund zu verbinden, wie beispielsweise bei den Analysen von Werbeanzeigen.

Der Vorteil, mit so einem Verfahren arbeiten zu können, liegt für mich in seiner praxisorientierten Nutzung. Gleichzeitig werden meist aktuelle Kontexte untersucht, was ebenso reizvoll ist. Negativ hingegen ist, dass eine solche Untersuchung teilweise mehr Zeit und Mühen verschlingen kann als eine Hausarbeit. Das geht bei den Vorbereitungen los (wie beispielsweise, geeignete Probanden für das Experiment zu finden) und hört bei der abschließenden Auswertung und Interpretation der Ergebnisse auf. Ob für Euch letztlich die Vorteile oder Nachteile überwiegen, müsst Ihr selbst herausfinden. Eine neue Erfahrung ist das Arbeiten mit einem Eye-Tracker aber auf jeden Fall.

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