Sonntag, Juli 26, 2009

Verdammt, wo ist mein Auto?

Ich finde es toll, wenn Politiker mit gutem Beispiel voran gehen. Echt.
Ich frage mich allerdings warum das in Deutschland so selten vorkommt.

Im Radio habe ich grade gehört, dass gemeine Diebe unserer Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt [während ihres einwöchigen Urlaubs in Alicante an der spanischen Ostküste] ihren Dienstwagen gestohlen haben. Und der war gar nicht mal so billig.

Ich freue mich, dass ich unseren Staatsköpfen mal wieder mit meinem Steuergeld einen erholsamen Trip ermöglichen konnte. Und gerne stelle ich ihnen auch anteilig eine neue S-Klasse vor die Tür. Denen geht's ja sonst so schlecht. Stressiger Alltag und ständig eine neue Diät. So ein paar Tage Sonne und Sangria tun denen einfach mal gut. Einfach mal abschalten. Ne?

Liebe Frau Schmidt, ich finde es gut, wenn Sie Ihren Wagen nach ein paar Tassen Sangria an der Strandbar stehen lassen [war Ihr Chauffeur eigentlich auch im Urlaub?]. Immerhin haben Sie ein Zeichen für unsere trichtersaufende Jugend gesetzt [ich habe mich in meiner Jugend übrigens lieber ans Dosenstechen gehalten]. Don't dink and drive. Sehr gut. Diese Devise passt ja auch fabelhaft zu Ihrem Amt. Sie haben quasi authentisch gehandelt.

Aber mal ehrlich. Ist Ihnen das jetzt nicht ein wenig peinlich? Also mir würde sich an Ihrer Stelle echt der Magen umdrehen. Doch vermutlich würde ich das auch erst bemerken, nachdem ich den durch den letzten Sangria veruraschten, alkoholgeschwängerten Tunnelblick verloren habe [und diese Tatsache beziehe ich jetzt ausschließlich auf meine Trinkgewohnheiten unter Spaniens Sonne].

Wie kommen Sie jetzt eigentlich zurück? Müssen Sie Montag nicht wieder im Büro sein? Kann ich Ihnen meine Hilfe anbieten? Darf ich Ihnen Flugticktes für Sie und Ihre Begleitungen zustellen lassen? Business Class versteht sich. War Ihr Wagen eigentlich schon bezahlt? Wenn nicht, könnten wir auch darüber reden, dass ich die restlichen Leasingraten übernehme. Keine Sorge. Ich helfe gerne und bin diskret. Es bliebe also unter uns. Ein Skandal so kurz vor den Bundestagswahlen reicht ja auch, oder?

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